2000 - 2002

 

DOTCOM-BLASE - Hohe Gewinnerwartungen, Überbewertung des Aktienmarktes sowie die Spekulation auf steigende Kurse führten zu der Entstehung einer so genannten Blase im Bereich der sich schnell entwickelnden Technologie-Aktien.
DIE LEHREN - Die Berücksichtigung der fundamentalen Unternehmensbewertungen und Leistungsmerkmale sind wesentlich bei Investitionsentscheidungen.

2007 - 2009


FINANZKRISE - Hoher Leverage, versteckte Volatilität, unverständliche Investmentprodukte und vielfache Interessenkonflikte schafften ein passendes Umfeld für die Entwicklung einer Krise. Ratingagenturen beurteilten Wertpapiere, an deren Strukturierung sie gegen Honorar mitgewirkt haben. Risiken wurden kollektiv ignoriert, komplexen Modellen wurde fast mechanisch vertraut.
DIE LEHREN - Risikomanagement muss vorausschauend agieren und auch auf das Risiko der Verwendung ungeeigneter Modelle hinweisen. Finanzinnovationen und Leverage können Gewinne vervielfachen, aber auch zu einer Krise führen. Ethische Grundsätze müssen beachtet werden. Das Streben nach hohen Renditen verbunden mit Fairness, Ehrlichkeit und Risikobewusstsein führt zu besserer Kapitalallokation.

2010 - 2012


EUROKRISE - Leistungsbilanzprobleme in den europäischen Ländern, wie Griechenland, Irland, Portugal, Spanien, Italien, wurden sehr lange ignoriert. Die gestiegenen Lohnstückkosten bei ausbleibenden Produktivitätssteigerungen in diesen Ländern führten zu einem Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit. Das Kreditvolumen, insbesondere im Privatsektor, ist doppelt so schnell gewachsen wie das Bruttoinlandsprodukt.
DIE LEHREN - Makroökonomische Ungleichgewichte innerhalb der Eurounion sowie die Liquiditätsprobleme im Banksektor resultierten in einer Staatsschuldenkrise, was sehr strikte Reformen, wie z.B. „Basel III“ und die Entstehung des „Europäischen Stabilitätsmechanismus“, zur Folge hatte.

2020

 

COVID-KRISE Der Ausbruch COVID-19 führte zu
weltweiten Lockdowns, die eine Verlangsamung der Wirtschafts-tätigkeit zur Folge haben. Die Lieferengpässe und Produktions-störungen hatten einen erheblichen Effekt auf die Konsumpreise. Regierungen und Zentralbanken unterstützen Konsumenten und Unternehmen massiv.
DIE LEHREN - Massive Eingriffe sind mit Kosten verbunden. Hohe Inflation und Staatsverschuldung stellen große Herausforderungen für die Zentralbanken dar.

Kreative Zerstörung


Joseph Schumpeter hat bereits 1911 die Bedeutung der Finanzwirtschaft für die technologische Innovation und wirtschaftliche Entwicklung hervorgehoben.
Schumpeter sieht die wirtschaftliche Entwicklung als „kreative Zerstörung“: alte Güter und Produktionsmethoden werden durch bessere Waren, Verfahren und Dienstleistungen ersetzt. Kapital muss also aus alten Firmen heraus- und in junge, noch bessere Unternehmen hineinfließen. Finanzintermediäre und -märkte spielen dabei eine wesentliche Rolle, denn sie mobilisieren Ersparnisse, evaluieren Projekte, managen Risiken, überwachen das Management und erleichtern Transaktionen.

Quelle: Study Group unter dem Vorsitz von Lorie Logan (Fed) und Ulrich Bindseil (EZB), Oktober 2019


zum vorherigen Thema zum nächsten Thema
Share Site: